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HELPDESK - HELPDESK SOZIALER DIENSTLEISTUNGEN ZU EU-MITTELN

Österreich

1. PARTNERSCHAFTSABKOMMEN EG - ÖSTERREICH 2021 - 2027

Das Partnerschaftsabkommen mit Österreich umfasst 5 Fonds: EFRE, ESF+, Kohäsionsfonds, Fonds für den gerechten Übergang und Europäischer Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF)Am 2.und vom Mai 2022 veröffentlichte die Kommission ihre Partnerschaftsabkommen mit Österreich, die eine kohäsionspolitische Investitionsstrategie in Höhe von 1,3 Milliarden Euro für den Zeitraum 2021-2027 vorsieht.  

A. EINFÜHRUNG ERDF UND ESF+ 2021 - 2027

EFRE
Österreich beabsichtigt, 61% seiner Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Forschungsinfrastrukturen für die Hightech-Produktion, zur Steigerung der Produktivität und der Ressourceneffizienz. Zirkuläre Wirtschaft, Digitalisierung und Energieeffizienz werden bei der Auswahl der Projekte als Leitprinzipien dienen.
Um die Lebensqualität in Städten und städtischen Gebieten zu verbessern, wird Österreich 46 Millionen Euro aus dem EFRE in die nachhaltige Entwicklung von Städten und ländlichen Gebieten investieren, wobei der Schwerpunkt auf Ressourceneffizienz, Klimaanpassung, einer innovationsorientierten Wirtschaft und lokaler Entwicklung liegt. Gestützt auf die positiven Erfahrungen mit der gemeinschaftsgeführten lokalen Entwicklung (z. B. das Projekt CLLD KLAR! KAUNERGRAT) wird dieser Ansatz in Tirol fortgesetzt, um eine integrierte soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung zu fördern.
Das Programm trägt nachhaltig dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs zu stärken und Arbeitsplätze zu schaffen. Die folgenden Ergebnisse werden angestrebt:
  • Verbesserung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen durch Innovationsprojekte und die Einführung modernster und digitaler Technologien
  • Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen durch Förderung von Investitionen in mehr Ressourcen- und Energieeffizienz sowie die integrale Berücksichtigung der Kreislaufwirtschaft
  • Steigerung der Umwelt-, Luft- und Lebensqualität in Städten und städtischem Umfeld durch integrierte Konzepte zur nachhaltigen Stadtentwicklung und ressourcenschonenden Flächenentwicklung
  • Umsetzung der integrierten Regionalentwicklung über den CLLD-Ansatz in Tirol zur Förderung einer integrierten sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung
Der Gedanke der Zusammenarbeit ist in den konkreten Zielen und den entsprechenden Maßnahmen verankert. Das Ziel "Energieeffizienz zuerst!" wird bei Infrastrukturinvestitionen gemäß den Vorgaben der Dachverordnung bei der Projektauswahl berücksichtigt.

-> EFRE-Programme: 

  • Programm IBW-EFRE/JTF 2021-2027: Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: IBW-EFRE/JTF 2021-2027: Investitionen in Beschäftigung, Wachstum und den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft in Österreich 2021-2027
ESF+
Die ESF-Mittel werden in Österreich von 13 verschiedenen zwischengeschalteten Stellen verteilt; 4 davon sind Teil von nationalen Verwaltungsstellen (siehe hier: https://www.esf.at/foerderprogramm/foerderstellen/). Der größte Anteil wird jedoch von den 9 Bundesländern verteilt. Alle haben unterschiedliche Prioritäten in Bezug darauf, was und wen sie finanzieren, aber insgesamt liegt ein starker Schwerpunkt auf Projekten zur Arbeitsmarktintegration.
Österreich hat rund 130 Millionen Euro aus dem Europäischer Sozialfonds Plus (ESF+) und EFRE zur Förderung des sozialen Zusammenhalts. Besonderes Augenmerk wird auf die Gleichstellung der Geschlechter und die Chancengleichheit in Bildung und Beschäftigung gelegt, indem beispielsweise der Zugang von Frauen und Alleinerziehenden zum Arbeitsmarkt gefördert wird. Die Mittel werden auch Investitionen in Infrastrukturen, Arbeitsplätze und Bildung für Menschen mit Behinderungen, Menschen mit Migrationshintergrund und andere benachteiligte Gruppen unterstützen.
Darüber hinaus wird sich der ESF+ mit einem Exzellenzzentrum auf die soziale Innovation konzentrieren, den Wissensaustausch fördern und Netzwerke, partizipative Prozesse und Experimentierräume zur Stärkung der Innovationskapazität schaffen.
Über ESF+ werden Maßnahmen umgesetzt, die zum Ziel eines sozialeren und integrativeren Europas beitragen. Die Interventionen sind in nationale Politikansätze eingebettet, vor allem in das Nationale Reformprogramm.
Es werden drei strategische Prioritäten für die Versöhnung und Gleichstellung von Frauen und Männern gesetzt:
  1. Maßnahmen gegen die ungleiche Einkommensverteilung (einschließlich des Niedriglohnsektors): (Weiter-)Entwicklung von unternehmensbezogenen Ansätzen, Qualifizierung, berufliche Bildung
  2. Regionale und sektorspezifische Ansätze, die die Vereinbarkeit von Arbeit und Betreuungsaufgaben (z. B. Kinderbetreuung) unterstützen: innovative, regionale Ansätze (z. B. Netzwerke zwischen Gemeinden, Unternehmen und Akteuren, Beratung zum Wiedereinstieg)
  3. Maßnahmen zum Abbau von Stereotypen: Ansätze zur Förderung geschlechtsneutraler Berufswahl, Qualifizierung, Kampagnen, Pilotprojekte für/mit bisher nicht erreichten Zielgruppen.
 
-> ESF+ Programme:
  • ESF+ ProgrammBeschäftigungÖsterreich & JTF 2021-2027
  • ESF+ Programm zur Bekämpfung materieller Entbehrungen 2021-2027

2. POLITISCHE ENTSCHEIDUNGEN

EFRE
  1. Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung - EFRE, Programm IBW/EFRE & JTF 2021-2027 - Investitionen in Beschäftigung, Wachstum und den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft in Österreich 2021-2027 (Investitionen in Beschäftigung, Wachstum und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft in Österreich 2021-2027)
Politisches Ziel 1: ein wettbewerbsfähigeres und intelligenteres Europa durch Förderung des innovativen und intelligenten wirtschaftlichen Wandels und der regionalen IKT-Konnektivität;

Begründung für die Wahl von PO: Trotz positiver makroökonomischer Entwicklungen vor der Covid-19-Pandemie hat die Multifaktorproduktivität (MFP) gezeigt, dass Österreich im europäischen Vergleich eine hohe Arbeitsproduktivität aufweist, die Multifaktorproduktivität (MFP) aber seit der Finanz- und Wirtschaftskrise langsamer gewachsen ist als in anderen europäischen Ländern (OECD, 2018). Die Interventionen befassen sich auch mit der Herausforderung einer verstärkten Beteiligung am Europäischen Forschungsraum. Darüber hinaus wird ein Schwerpunkt auf KMU gelegt, insbesondere auf die Verbesserung der vorhandenen Kompetenzen und Spezialisierungen. Das Thema "Digitalisierung" wird aufgrund seiner großen Bedeutung ein integraler Bestandteil des Programms sein und durch Forschungs- und Innovationsprojekte unterstützt werden.  

Politisches Ziel 2: ein umweltfreundlicheres, kohlenstoffarmes, auf eine kohlenstofffreie Wirtschaft ausgerichtetes und widerstandsfähiges Europa durch die Förderung einer sauberen und fairen Energiewende, grüner und blauer Investitionen, der Kreislaufwirtschaft, der Eindämmung des Klimawandels und der Anpassung an den Klimawandel, der Risikoprävention und des Risikomanagements sowie der nachhaltigen städtischen Mobilität.
Begründung für die Wahl von PO: Österreich hat sich zur Klimaneutralität bis 2040 (Österreich) und die EU bis 2050 verpflichtet. Österreich will durch eine ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Wirtschaft und die Entkopplung von Wachstum und Ressourcenverbrauch zu den Zielen des Green Deal beitragen. Die Hauptzielgruppe sind Unternehmen. Darüber hinaus werden weitere Anstrengungen zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft notwendig sein.
Politisches Ziel 5: Ein bürgernahes Europa durch Förderung der nachhaltigen und integrierten Entwicklung aller Arten von Gebieten und lokalen Initiativen.
Begründung für die Wahl von PO: Aufgrund der fortschreitenden Verstädterung wird diese PO gewählt. In Österreich leben fast 60% der Stadtbevölkerung in Siedlungsgebieten. Dies bringt Herausforderungen im Zusammenhang mit der Zersiedelung, dem Flächenverbrauch, der Zunahme der Pendlerströme und den daraus resultierenden negativen Umweltauswirkungen, insbesondere der Luftverschmutzung. Darüber hinaus sind die Städte mit höheren Temperaturen und längeren Hitzewellen konfrontiert. Eine Mindestdotierung von 8% der EFRE-Mittel wird beibehalten. Aufgrund der Herausforderungen in den Bereichen Ressourcen- und Flächennutzung sowie Klima, Umwelt und Mobilität liegt der Fokus auf besonders betroffenen funktionalen Stadtregionen.
ESF+
  1. ProgrammBeschäftigungÖsterreich 2021-2027 & JTF - EuropäischerSozialfonds- ESF+
Dieses Programm steht im Zusammenhang mit dem politischen Ziel 4: Ein sozialeres und integratives Europa, in dem die europäische Säule sozialer Rechte umgesetzt wird.
Begründung Wahl PO:  In der Interventionsstrategie werden einzelne Prinzipien aus allen drei Kapiteln der Europäischen Säule sozialer Rechte berücksichtigt und die Interventionen sind eng mit den länderspezifischen Empfehlungen des Rates und dem Nationalen Reformprogramm abgestimmt. Die Europäische Kommission empfiehlt Österreich auch in der neuen Programmperiode die Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen und die Gleichstellung von Frauen und Männern zu fördern. Das Risiko von Armut und sozialer Ausgrenzung liegt unter dem EU-Durchschnitt, aber es sind immer noch rund 1,5 Millionen Menschen davon betroffen. Besonders betroffen sind die Langzeitarbeitslosen. Daher sollen Maßnahmen ergriffen werden, die sich auf die Gruppe der von Armut und sozialer Ausgrenzung Betroffenen konzentrieren. Der Länderbericht der Europäischen Kommission von 2019 verweist auf das im EU-Vergleich niedrige Niveau der Grundqualifikationen in bestimmten sozioökonomischen Gruppen. Betroffen sind vor allem Geringqualifizierte, Arbeitslose und junge Menschen, die nicht erwerbstätig sind und sich nicht in Ausbildung befinden (NEETs).
  1. ESF+ ProgrammzurBekämpfungmaterieller Entbehrungen 2021-2027
Dieses Programm steht im Zusammenhang mit dem politischen Ziel 4: Ein sozialeres und integratives Europa, in dem die europäische Säule sozialer Rechte umgesetzt wird.
Begründung Wahl PO: Das Programm trägt zur Sicherung des Lebensunterhalts und zur Bekämpfung der Armut bei. Darüber hinaus wird der Grundsatz 11 der Europäischen Säule sozialer Rechte angesprochen Recht auf erschwingliche frühkindliche Bildung und Betreuung und Schutz vor Armut und das Recht von Kindern aus benachteiligten Verhältnissen auf besondere Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit. Diese Ziele sollen durch die jährliche Verteilung von Schulartikeln für Kinder aus Mindesteinkommens-/Sozialhilfe-Haushalten unterstützt werden. Die Verteilung von Schulartikeln leistet einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Kinderarmut. Ziel für den Förderzeitraum: 335.000 Teilnehmer an dem Programm. Auf nationaler Ebene wird zusätzliche Unterstützung angestrebt, um eine bedarfsdeckende Teilnahme zu ermöglichen.
Es wird auf die folgenden Grundsätze verwiesen:
  • Die Europäische Säule sozialer Rechte wurde im Herbst 2017 vom Europäischen Rat angenommen, die im Abschnitt "Sozialschutz und soziale Eingliederung" den besonderen Grundsatz des Schutzes von Kindern vor Armut enthält.
  • Die Europäische Kindergarantie, die vom Rat der Europäischen Union am 14. Juni 2021 angenommen wurde, soll sicherstellen, dass jedes armutsgefährdete Kind in Europa Zugang zu Grundrechten wie Gesundheit und Bildung erhält.
  • Die Ergebnisse der Halbzeitbewertung des Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Bevölkerungsgruppen, einschließlich der Ergebnisse der Befragung der Interessengruppen, bestätigen, dass die materielle Unterstützung und die Maßnahmen zur sozialen Eingliederung den Zielgruppen tatsächlich helfen.

3. VERBINDUNG ZU SOZIALEN DIENSTEN - FÜR SOZIALE DIENSTE RELEVANTE ZIELE

In Österreich ist die Beziehung zwischen dem ESF(+) und den Sozialdiensten recht eng. Prioritäten wie aktive Eingliederung, lebenslanges Lernen und Geschlechtergleichstellung ermöglichen eine Vielzahl von Projekten für gefährdete Gruppen, von denen viele von Sozialdienstleistungsorganisationen angeboten werden. Zu den Zielgruppen gehören junge Menschen, Migranten oder Menschen mit geringer formaler Bildung. Die Sozialdienste in Österreich werden größtenteils öffentlich finanziert und von Nichtregierungsorganisationen (hauptsächlich Vereinen) erbracht. Für einige dieser Organisationen ist der ESF eine zusätzliche Finanzierungsquelle (z.B. als Ergänzung zur Grundfinanzierung durch die Ministerien oder, wie bei den Mitgliedern von arbeit plus, durch das Arbeitsmarktservice). Eine Liste der Projekte finden Sie hier: https://www.esf.at/projekte/

4. NÜTZLICHE RESSOURCEN

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Kofinanziert von der Europäischen Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch nur die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können dafür verantwortlich gemacht werden.

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